Für eine optimale Pflege von Wollfasern müssen nur ein paar einfache Grundregeln beachtet werden, damit das natürliche Material möglichst lange gut erhalten bleibt und seinem Besitzer Freude macht. Wolle ist ein ganz besonderes Naturprodukt mit eigenen Bedürfnissen. Deswegen ist eine sorgfältige Pflege unbedingt notwendig, um Wollprodukten nicht zu schaden. Keineswegs ist es aber deshalb nötig, Wolle immer chemisch reinigen zu lassen. Eine sanfte Handwäsche genügt meist vollkommen.

Wollwaschmittel

Wolle benötigt ein spezielles Wollwaschmittel. Konventionelle Waschmittel enthalten Enzyme, die dazu dienen, eiweißhaltige Flecken aus der Wäsche zu entfernen. Schurwolle enthält von Natur aus ganz ähnliche Eiweißbestandteile, sodass die Verwendung eines normalen Waschzusatzes die Wollfaser angreifen und teilweise auflösen könnte. Wollwaschmittel enthalten deshalb genau diese Eiweißlöser nicht. Sie reinigen schonend und sicher, ohne die Wolle zu gefährden. Wollwaschmittel sind in verschiedenen Ausführungen im Fachhandel erhältlich. Es gibt flüssige Formen und auch normales Waschpulver. Bei der Auswahl ist es ratsam, auf das Wollsiegelsymbol zu achten. Nur wenn das vorhanden ist oder Wolle ausdrücklich auf der Packung genannt wird, handelt es sich tatsächlich um ein Wollwaschmittel. Nicht jedes Feinwaschmittel ist auch ein Wollwaschmittel.

Handwäsche oder Waschmaschine

Wolle kann prinzipiell mit der Hand gewaschen werden. Aktuelle Waschmaschinen bieten standardmäßig Programme für Hand- oder Wollwäsche an, sodass es auch möglich ist, Wolle in der Maschine zu waschen. Sehr empfindliche Stücke wie beispielsweise Schals mit langen Fransen oder Strickwaren mit Flauschfasern sollte man in einem ausreichend großen Wäschenetz waschen. Wichtig ist, unbedingt die Herstelleranweisung zur Wäschemenge zu beachten. Das Ladevolumen ist für Hand- und Wollwaschgänge oft um die Hälfte oder mehr reduziert. Zu viel Wolle in der Trommel könnte dazu führen, dass die Wolle knittert oder nicht richtig sauber wird. Die richtige Waschtemperatur ist im Zweifelsfall immer möglichst niedrig. Lässt sich keine Wäsche mit kaltem Wasser durchführen, eignet sich auch ein Programm mit 20 Grad. In Ausnahmefällen darf Wolle auch wärmer gewaschen werden. Dann findet sich ein entsprechender Hinweis auf dem Etikett des Kleidungsstücks oder auf den Banderolen von Wollknäueln für Handarbeiten.

Wollpflege nach dem Waschvorgang

Die nasse Wäsche sollte auf keinen Fall geschleudert oder kräftig ausgewrungen werden, damit die Fasern nicht knicken. Tropfnasse Wäschestücke können zwischen zwei dicke Handtücher gelegt werden, die man vorsichtig andrückt, um tropfendes Wasser aufzunehmen. Außerdem ist es besser, Wollstücke nicht hängend zu trocknen, da sie sich dabei verziehen könnten. Feuchte Kleidungsstücke sollten erst in Form gezupft und dann liegend getrocknet werden. Als Unterlage eignet sich ein Wäscheständer oder ein dickes Handtuch auf einem Tisch. Ungewaschene Wollkleidung sollte nicht zusammengelegt im Kleiderschrank aufbewahrt werden. Motten fressen nämlich keine Wolle, sondern Rückstände wie Speiseflecken an der Wolle.